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Narzissmus und die Rolle der Frau

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Narzisst und die Rolle der Frau

Weltbilder - Meine Gedanken zum Thema

Der Narzisst im allgemeinen: nett, umgänglich, interessant, charmant, immer gut gekleidet. Man freut sich, wenn er durch die Türe kommt. Es wird aufregend und wenn es das nicht wird, selber schuld. Er spielt sich ein und erfreut sein Publikum. Andere Frauen erleben ihn als einsamen Wolf, dem ein wenig der Antrieb fehlt.

Die Sucht nach Bestätigung

Selbst Frauen, die mit seinem Aussehen und seiner Ausstrahlung vielleicht am Anfang nichts anfangen können, sind bald fasziniert. In einem großen Kreis von Leuten, sucht er sich sein Publikum. Er fokussiert sich auf einzelne Personen oder bestimmte Personengruppen und versucht diese zu beeindrucken. Auf einer Party kann es schon einmal vorkommen, dass sein Auftritt verschiedene Meinungen hinterlässt. Für die einen ist er der ideale Unterhalter: redegewand, charmant und vielseitig interessiert. Für die anderen ist er ein aufgeblasener Gockel, der etwas mit einem Kühlschrank gemein hat. Wenn er es für nötig betrachtet und man ihm Zeit gibt, bringt er diese Zeitgenossen aber auch auf seine Spur.

Sein Ziel ist es maximale Unterhaltung zu finden. Dafür ist er auf Personen angewiesen, die ihm uneingeschränkt Beachtung schenken. Findet er diese nicht, geht er. Hört ihm niemand zu, ist er weg. Findet er keine Beachtung, sind alle Menschen in seiner Umgebung gegen ihn und er (er)findet tausend Gründe, warum man nicht geneigt ist, ihm zu geben was er braucht. Es liegt immer im Wesen des anderen; nie sucht er den Auslöser bei sich.

Rollenverteilung

Auf solchen Veranstaltungen sind Frauen eher seinem Charme erlegen, als gleichrangige männliche Zeitgenossen? Ich weiss es nicht! Warum ist die Frau aber ein besseres Ziel? Warum hört sie ihm eher zu und freut sich an seinen Aufmerksamkeiten?

Ich denke, er kann bei Frauen besser andocken, weil er bei ihnen ein leichteres Spiel hat. In der Beziehung nutzt er ebenso diesen klaren Vorteil. Die Frau ist ein Wesen, welches schon früh gelernt hat, sich zurückzunehmen. Schon in der Erziehung durch die Mutter wird ihr vermittelt, dass der Mann die Rolle des Beschützers trägt und bestimmr was geschieht. "Wir müssen warten bis Papa nach Hause kommt, dann rede ich mit ihm", "Wir warten was Papa dazu sagt".
Das sind keine feministisch fatalen Sätze, die man jetzt unbedingt aus dem Sprachgebrauch eliminieren sollte, aber sie drücken deutlich aus, welche Rollenverteilung da von sich gegeben wird. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass eine "Frau" eine andere Haltung dem Mann gegenüber zeigt, als ein Mann einem anderen Mann gegenüber in vergleichbarer Situation. Die Frau ist viel leichter zu beeindrucken, sogar noch in unserer heutigen Zeit.

Schuld hat die Frauenrolle?

Sie hat sich verändert im letzten Jahrhundert. Wir sind emanzipierter, keine Frage, aber die alten Verhaltenssturkturen sind trotzdem noch da. Die Frauen setzen die Kinder in die Welt und gehen in der Mutterrolle auf. Sie nehmen sich zurück. Sie hören zu, weil Kinder viel Aufmerksamkeit brauchen. Sie lernen sich hinten anzustellen, zum Wohle ihrer Kinder. Schon allein die Vorbereitung auf diese Mutterrolle bringt dieses Verhalten hervor. Genetisch bedingt.
Ist es da verwunderlich, dass die Frau (und hier auch nicht jede) für Narzissten ein leichtes Opfer werden kann. Jeden kann es treffen. Die Frau mit ihrem oft geerbten und dann erlernten, angepassten Rollenverhalten vielleicht nur etwas öfter. Ich spreche hier zwar im allgemeinen für die Frau, aber nicht alle Frauen sollten sich angesprochen fühlen. Es gibt viele, die das bereits ganz anders leben oder sie sind auf dem Weg dahin. Der Weg dahin, ist der Weg aus der Fremdbestimmung und hinein in eine Beziehung auf Augenhöhe.

Narzisstische Rollenspiele bis zum Abwinken

Narzissten wissen um diesen Zerrissenheit und verstehen es deshalb, sich durchzusetzen. Nicht mit charakterlichen Eigenschaften und Individualität, die wird nur vorgespielt. Auch nicht mit einem gewohnten und nachvollziehbarem Verhalten, sondern mit einem "anderem" Verhalten.
Auch im Beruf spielt der Narzisst den Alleinunterhalter, wenn man ihn lässt. Er nimmt die Rolle ein, die ihm am meisten nutzt. Nachher beschwert er sich, wenn er nicht das erwartete Ziel erreicht. Seine eigene Selbstaufgabe betreibt er bis zur Unkenntlichkeit. Die einen kennen ihn als durchsetzungsfreudigen, respektlosen Menschen, der alles niederbügelt, die anderen sehen ihn hilflos in der Ecke stehen. Keine Frage, er ist beides. Die Opferrolle spielt er perfekt.
Menschen die er nicht braucht, lässt er links liegen; den anderen bietet er ein Bild, welches deren Ideal entspricht. Die Chefin erlebt ihn als tröstungsbedürftigen Menschen, den sie unbedingt fördern muss. Sie bemüht sich um ihn, damit er sein Selbstbewusstsein findet und ein wenig die Karriereleiter heraufklettert. Die andere Chefin erlebt ihn als motivierten Lebemann, dem sie verfällt.

Was beide nicht sehen, ist, dass alles nur ein Spiel ist. Von vorne bis hinten. Haben sie ihren Nutzen getan, können beide auch wieder gehen. "Wie unverschämt zu denken, er würde sich verkaufen".
Wieder hat das Rollenverständnis der Frau einen Streich gespielt. Die betroffene Frau hat sich "gekümmert", aber hier wird sie zurückbleiben und sich fragen, warum ihr das alles passiert ist. Verletzte Seelen und Affären mit eingeschlossen.

Kinder geben ein Lächeln, Liebe und sich selbst zurück. Hier findet sie noch nicht einmal Dankbarkeit. Sein Weg ist unaufhaltsam. Sein Weg geht steil bergauf. Er lässt verbrannte Erde zurück. Täuschend und mit Frauenherzen spielend, rennt er durch das Leben und vergnügt sich auf seine Art. Gewissen gleich Null. Kritikfähigkeit nicht vorhanden. Mitgefühl für andere, nicht abrufbar.

Es geht um Macht

Um seinen eigenen Wert nicht zu verlieren, sucht er sich diesen Wert in seinem Umfeld. Wenn dieses "versagt", versagt er auch und das darf nicht sein. Mit ihm zu leben ist anstrengend, und fordert alles von der Partnerin. Sie gibt sich auf, damit die Beziehung weiter bestehen kann. Wenn nichts mehr von ihr übrig ist, darf auch sie gehen, weil er sie jetzt für ihre Schwäche verachtet. Sie hat einmal mehr versagt in seinen Augen. Von ihrer ehemals frohen, starken und positiven Ausstrahlung ist nichts mehr übrig.

Sein Weg ist das Ziel
Wer nicht mitkommen will, wird stehen gelassen.
Im Alltag, im Beruf und in der Liebe.



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