frauenforum KölnBonn - Initiative gegen emotionale Gewalt

Co-Abhängigkeit | Was kann ich tun?

Co-Abhängigkeit | Was kann ich tun?

Emotionale Gewalt und die umfangreichen Folgen für das Opfer.

Wer mit einem toxischen Partner lebt, ist auch seinen Anfeindungen ausgesetzt. Diese fordern bald ihren Tribut. Die Betroffene stellt immer wieder fest, dass der eigene Partner ihr nicht wohlgesonnen ist. Er setzt seine Bedürfnisse egoistisch manipulierend durch. Verdeckt und für andere nicht sichtbar geht er dabei vor und blendet andere. Tückisch und toxisch ist er bereit, seine eigene Partnerin und ihr Umfeld für seine Zwecke zu sabotieren. Ändern sich seine Absichten, ändert er auch seine Meinung.

Kindern gegenüber spielt er die Partnerin ebenso gekonnt aus. Ständig lässt er andere mit einem schlechtem Gefühl zurück. Er lügt, verdreht die Tatsachen und leugnet die Realität, um sich Vorteile zu verschaffen. Er trägt keinerlei Verantwortung für sein destruktives Handeln und setzt sich über die Achtung und Würde anderer Menschen hinweg. Alles ist immer nur eine Andeutung oder eine Anspielung. Alles könnte auch durchaus anders sein. Alles ist zurücknehmbar und nicht beweisbar.
Mit den Worten, "das habe ich nie gesagt", macht er sich frei von Schuld. Denn gesagt wurde etwas tatsächlich nicht, aber die Betroffene, die Partnerin, das Opfer, sieht trotzdem die Aggression gegen sich und ist völlig zu recht verletzt.

Warum lasse ich das alles mit mir machen und bleibe trotzdem? Warum gehe ich immer wieder zurück? Warum sage ich ihm nicht, das er das mit mir nicht machen kann ? Warum bin ich so abhängig und warum bin ich es geworden ?

Es ist nicht leicht sich dieser Frage zu stellen und sich aus den bestehenden Abhängigkeiten und psychischen Fallstricken zu lösen. Dazu gehört es, den eigenen Fragen nicht auszuweichen.
Ist der Leidensdruck zu groß, müssen Konsequenzen gezogen werden. Stellt sich jetzt heraus, dass nur noch der toxische Partner in der eigenen Gedankenwelt existiert, geht es jetzt ums nackte Überleben. Wer bin ich ohne ihn? Diese Frage lässt dem Atem gefrieren und Lösungen werden auch nicht gefunden. Es gibt auch keine. Es gibt nur die Trennung.

Hilfe suchen. Hilfe annehmen

Hilfe gibt es überall. Wenn es sich jedoch um Partnerschaftsgewalt im "emotionalen" Bereich handelt, sind viele Betroffene unentschlossen. Viele sehen sich einfach gar nicht als Gewaltopfer. Vielfach hat der eigene Partner ihnen auch schon eingeredet, sie wären der Gewalttäter, weil sie ungestüm und verzweifelt agieren. Das ist aber schlicht falsch.

Vieles kann helfen, der Co-Abhängigkeit zu entkommen. Therapeutische Hilfe kann Klarheit bringen und viele Altlasten aufarbeiten. Wohlfahrtverbände bieten überall Selbsthilfegruppen an. Die Frauenhäuser stehen mit Rat und Tat zur Seite. Es gibt Beratungsstellungen, die mit den Frauenhäusern zusammenarbeiten. Diese bieten auch extern gestaltete Hilfe an. Diese Indtitutionen nehmen die emotionale Gewalt ernst. Es gibt genug Anlaufstellen. Auf unseren Seiten versuchen wir, diese Hilfsangebote für den Köln/Bonner Raum herauszuarbeiten.

Hilfesangebote

Körperliche Gewalt wird eingesetzt

Emotionale Gewalt ist oftmals nur die Vorstufe zur tatsächlichen Gewalt. Viele Organisationen wissen das. Die Betroffene hofft nur, diese Gewalt nie erleben zu müssen. Ihr Gedanke geht eher in die Richtung: "Wenn er mich schlägt, bin ich weg". Wenn er zuschlägt, werden aber oft wieder "gute" Gründe gefunden, warum er hat zuschlagen müssen. So sieht es leider aus.

Frauen, die "emotionaler Gewalt" in ihrem Alltag aushalten müssen, sind sowieso gefährdet. Ihre Lebensqualität sinkt mit jedem Tag. Sie verstricken sich in das Gefühl, destruktives Verhalten verdient zu haben.
Diese Gefahr ist besonders groß, wenn in der Vergangenheit bereits ähnliche Erfahrungen gemacht wurden. Das destruktive Verhalten des Partners verstärkt dieses Gefühl. Erlebtes Unrecht durch Erziehungspersonen spielen später im Beziehungsleben des Opfers eine große Rolle. Viele erlernte Muster finden sich in Gewaltbeziehungen wieder.

Und es ist eine Gewaltbeziehung, wenn "verbale, emotionale und psychische" Gewalt eingesetzt wird.

Der schwierige Blick in die Kindheit

Viele Strukturen und Verhaltensmuster haben sich schon während der Kindheit aufgebaut. Das destruktive Verhalten von Erziehungspersonen ähnelt meist auffallend dem Verhalten des Partners, der ebenso kalt, herzlos, gemein und abwertend vorgeht.
In der ersten Phase der Beziehung ersetzt der narzisstische Partner die vermisste Anteilnahme der Eltern und täuscht diese vor. Diese Zeit ist das Beste an der Beziehung. Später entzieht er dem Opfer diese "Liebe" wieder und gibt an, dass Opfer sei selbst schuld daran. Es versucht heraus zu finden, wie es die guten Zeiten wieder herstellen kann, was jedoch nie gelingt. Diese Arbeit kann Jahre dauern, ohne dass sich im Beziehungsleben etwas positiv verändert.

Versuche die Muster zu erkennen

Wenn du die eigenen Muster erkennst, fühlst du den Misssbrauch nicht nur, sondern bekommst sogar einen "Blick" dafür. Die destruktiven Verhaltensauffälligkeiten beim Partner zu analysieren, wird dir auf die Dauer nicht helfen. Sieh lieber genau auf das eigene Empfinden und weniger auf die Vorgehensweise deines Gegenübers.

Ist dir eine Person unangenehm, versuche keine Entschuldigung für deren Verhalten zu finden und bleibe bei dir. Suche bewusst nach Informationen, die dabei helfen, dich selbst wieder stark und zuversichtlich zu fühlen. Co-Abhängigkeit kann niemand einfach so ablegen, aber jeder kann dem entgegenwirken.
In der Beziehung hast du gelernt den Blick abzuwenden und schlechtes Verhalten zu entschuldigen. Nehme dir nun genug Zeit, um genau hinzusehen, wie du mit solchen Begegnungen in Zukunft umgehen willst. Genau an diesem Punkt, beginnt nämlich der Missbrauch durch andere Personen.

wikihow.com


Diese Seite erzählt in einer bildhaften Sprache, wie wichtig es ist, sich mit dem eigenen Verhalten innerhalb einer co-abhängigen Beziehung auseinanderzusetzen.

Fazit

Du bist ein Gewaltopfer, das sich selbst nicht so wichtig nimmt. Wer auf dieser Welt ist aber wichtig? Du bist wichtig. Eine Trennung ist nicht leicht.
Ein Bleiben, in einer Beziehung die krank macht, aber auch nicht.

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